Tressel: Tarifreform nicht durch die Hintertür aushebeln
Der saarländische Bundestagsabgeordnete und Grünen-Landeschef Markus Tressel hat die geplante Preiserhöhung für Fahrkarten zwischen dem Ostsaarland und der Westpfalz um durchschnittlich 2,2 Prozent zum 1. April scharf kritisiert. Tressel wirft Verkehrsministerin Rehlinger vor, die Tarifreform durch die Hintertür auszuhebeln. Wer die Tarifreform wirklich ernst nehme, müsse dabei auch die Übergangstarife berücksichtigen. Der Grünen-Politiker fordert eine Lösung, die Fahrgäste zwischen dem Ostsaarland und der Westpfalz nicht schlechter stellt und zumindest in den Grundzügen an der Tarifreform teilhaben lässt.
„Die Preiserhöhung im wichtigen ‚Übergangstarif Westpfalz/östliches Saarland“ um durchschnittlich 2,2 Prozent kommt zur Unzeit. Gerade in der Krise brauchen wir eine klare Perspektive für Bus und Bahn, um wieder mehr Fahrgäste zu gewinnen. Zudem zwingt uns der Klimaschutz, mehr Menschen zum Umsteigen zu bewegen. Neuerliche Preiserhöhungen sind dabei das völlig falsche Signal. Wer die Tarifreform wirklich ernst nimmt, darf sie nicht nur auf Fahrkarten innerhalb des Saarlandes beschränken, sondern muss auch aus- und einbrechende Verkehre berücksichtigen“, kritisiert Markus Tressel, Bundestagsabgeordneter und Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar.
Tressel wirft Verkehrsministerin Rehlinger vor, die angekündigte Tarifreform durch die Hintertür ein Stück weit auszuhebeln. „Fahrgäste, die zwischen dem östlichen Saarland – also z. B. St. Wendel, Neunkirchen, Homburg, St. Ingbert oder Blieskastel – und der Westpfalz unterwegs sind, profitieren bereits nicht von den angekündigten Vergünstigungen der Tarifreform. Werden nun auch noch die Tickets teurer, degradiert man diese zu Fahrgästen zweiter Klasse. Während die Landesregierung zurecht die Tarifreform vorantreibt und mitfinanziert, stiehlt sie sich bei den grenzüberschreitenden Fahrkarten nach Rheinland-Pfalz durch Nichtstun aus der Verantwortung.“
Der Grünen-Politiker fordert die anstehende Tarifreform in ihren Grundzügen auch auf den Übergangstarif Westpfalz/östliches Saarland anzuwenden. Tressel: „Ich erwarte, dass Verkehrsministerin Rehlinger zügig das Gespräch mit ihrem rheinland-pfälzischen Amtskollegen sucht. Wir brauchen eine faire Lösung, die Fahrgäste des Übergangstarifs nicht schlechter stellt als Fahrgäste innerhalb des Saarlandes. Das Fahrkartensortiment sollte soweit wie möglich angepasst werden. Insbesondere muss die Preiserhöhung zum 1. April unverzüglich zurückgenommen werden.“