„Bundesregierung hat wertvolle Zeit für Hilfen verstreichen lassen“
Anlässlich der heutigen Sitzung des Tourismusausschusses des Deutschen Bundestages hat der tourismuspolitische Sprecher der Grünen Markus Tressel eine Strategie der Bundesregierung zum Erhalt der Tourismusindustrie gefordert. Es müssten endlich Alternativen zum Gutschein diskutiert und aufgegleist werden. Die Engführung der Hilfsmöglichkeiten auf den Gutschein habe die Branche wertvolle Zeit zum Überleben gekostet.
Der Bundestagsabgeordnete erklärt dazu: „Die heute Sitzung des Tourismusausschusses hat nochmal deutlich gemacht, dass es innerhalb der Bundesregierung keine Klarheit und kein Konzept für wirksame Hilfe zugunsten der Tourismuswirtschaft gibt. Die Bundesregierung hat sich trotz Kritik vor Wochen auf das Konzept der Zwangsgutscheine mit fast zweijähriger Laufzeit festgelegt und wartet seitdem offenbar in aller Ruhe auf die europarechtliche Freigabe aus Brüssel, die es mutmaßlich nicht geben wird. Ein Plan B ist aber ebenso wenig in Sicht. Die Bundesregierung hat keinerlei Vorsorge dafür getroffen, dass der Gutschein scheitert. Währenddessen tickt die Uhr. Diese Versteifung auf ein umstrittenes Konzept ist existenziell bedrohlich für die ganze Branche, vor allem aber für die vielen kleinen und mittleren Unternehmen, von den Reisebüros über die Veranstalter bis hin zur Hotellerie und Gastronomie.“
Tressel erneuerte seine Forderung nach einer Fondslösung. Die Unternehmen bräuchten eine Hilfsperspektive, die das Vertrauen in die Reisebranche erhalte. Nicht umsonst hätten zahlreiche Unternehmen bereits die Auszahlung der Ansprüche der Reisenden angekündigt. „Ich fordere die Bundesregierung in aller Dringlichkeit auf: Handeln Sie endlich! Wir brauchen jetzt einen Hilfsfonds für die Tourismusbranche, wir brauchen jetzt bessere Zugänge zu Hilfsgeldern bei den Hausbanken der Unternehmen, auch für kleine und mittelständische Unternehmen. Wir brauchen jetzt Vorsorgemaßnahmen für die kommenden Monate. Und die Branche benötigt vor allen Dingen eine Perspektive! Wenn jetzt nicht gehandelt wird, dann werden wir möglicherweise bis auf die Großkonzerne die touristische Infrastruktur verlieren. Holen Sie jetzt die verlorene Zeit auf!“